Asbestose erkennen

Da so ziemlich jeder Mensch im urbanisierten Raum mit Asbest in Kontakt kommt stellt sich für viele die Frage, welche Folgen für die eigene Gesundheit bestehen und wie man eventuelle Asbestbelastungen, insbesondere aber Asbestose, erkennen kann.

Was ist Asbestose?

Asbestose ist eine Lungenkrankheit, die durch Asbest verursacht wird. Die deutsche Lungenstiftung e.V. fasst es als eine Krankheit zusammen, die in der Regel erst nach einer langjährigen Belastung mit Asbeststaub auftritt und eine Latenzzeit zwischen 10-40 Jahren aufweist.

Hinter der Asbestose verbirgt sich eine Fibrosierung des Lungengewebes. Normalerweise ist der Mensch dazu in der Lage, Partikel, die in die Lunge eindringen, durch das Aushusten wieder abzusondern und somit die Lunge zu reinigen. Dies geschieht, indem die Partikel durch die sogenannten Flimmerhärchen abgefangen werden, bevor sie tiefer in die Lunge eindringen und zurück in die Atemwege geführt werden, wo sie ausgehustet werden.
Asbestfasern sind jedoch so fein, dass diese den natürlichen Abwehrmechanismus des Körpers umgehen können und tiefer in die Lunge vordringen, wo sie sich über Jahrzehnte hinweg ablagern und Schäden verursachen können. Hierbei bildet sich krankhaftes Bindegewebe, so dass das Gewebe der Lunge eine Vernarbung und Verhärtung unterläuft. Dadurch wird die Funktion der Lunge permanent eingeschränkt, ebenso steigt das Krebsrisiko erheblich.

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Die WHO hat im Jahre 2014 einen Artikel veröffentlicht, in dem festgehalten wurde, dass jährlich mehr als 104.000 Menschen an den Folgen einer Asbestbelastung am Arbeitsplatz sterben. Ebenfalls wurde hierbei unterstrichen, dass Asbestose und andere Krankheiten wie z.B. Lungenkrebs und Mesotheliom erst Jahre nach der Kontamination nachweisbar werden.

Die WHO schätzt, dass aktuell ca. 125 Millionen Menschen weltweit durch Asbest an Ihrem Arbeitsplatz belastet werden und erwähnt ebenfalls, dass das Asbestrisiko in der Europäischen Union sehr real ist.

Asbestose ist dabei die häufigste Lungenkrankheit, die im Zusammenhang mit Asbest auftritt, andere Krankheiten können neben den zuvor aufgeführten Krankheitsbildern ebenfalls Eierstock- und Kehlkopfkrebs sein.

Detailaufnahme von Asbest

Wann kann man Asbestose erkennen

Die ersten Anzeichen einer Asbestose sind in der Regel lokale Lungenschmerzen und Atembeschwerden. Dabei ist wichtig, dass es sich hierbei nicht um ein temporäres Auftreten handelt, dass nach einiger Zeit wieder verschwindet, sondern um ein chronisches Auftreten, dass zu permanenten Behinderungen im Alltag führt.

Im weiteren Entwicklungsstadium können Kurzatmigkeit, Schlappheit und Nachtschweiß Indikatoren sein, um Asbestose zu erkennen.

Um eine genaue Auskunft zu erlangen ist meistens eine Thorakoskopie und eine Biopsie am Platz, ebenso wie ein CT Bild (Computertomographie). Das Problem an der Angelegenheit ist, dass die ersten Anzeichen meistens sehr allgemein sind und auf viele Krankheitsbilder zutreffen können und somit der Verdacht auf Asbestose erst sehr spät auftritt.

Wer ist durch Asbestose besonders betroffen?

Um Asbestose besser erkennen zu können und mögliche Risiken schneller in Erwägung zu ziehen, lohnt es sich, ebenfalls über die Frage, wer von Asbestose betroffen sein kann, zu informieren. Vorab sei gesagt, dass es ein permanentes „Hintergrundrauschen“ an Asbestfasern in unserer Umwelt gibt und dass es keine „sichere Asbestbelastung“ gibt, sondern nur unterschiedliche Gefahrenpotentiale. Auf den Punkt der Gefahrenpotentiale soll an dieser Stelle eingegangen werden, um eine eventuelle Erkennung von Asbestose zu ermöglichen und über die Thematik aufzuklären.

Zur größten Risikogruppe gehören selbstverständlich Bauarbeiter, die selber in der asbestverarbeitenden Industrie tätig sind und das Material Tag für Tag in konzentrierter Form be- und verarbeitet haben.

Zur Risikogruppe der Menschen, die von Asbestose betroffen sind, zählen ebenfalls alle diejenigen, die mit asbesthaltigen Materialien hantiert haben. Ebenso zählen Angehörige und Familienmitglieder von Menschen, die in der asbestverarbeitenden Industrie tätig sind zu der Risikogruppe, da viele der Materialien und sowie die getragene Kleidung durch die permanente Belastung kontaminiert sind. Dies wirkt sich, wiederum auf die Kontamination durch Asbestfasern im privaten Umfeld, wie beispielsweise im Tagesspiegel ausführlich berichtet.

Ebenfalls betroffen sind Menschen, in deren Umgebung Asbest in schwach gebundener Form vorkommt, wie beispielsweise in Asbestschnüren, Dämmmaterialien, Asbestpappe oder Leichtbauwänden (mehr dazu z.B. in „Asbest im Haus: Isolation, Dämmung, Heizung“)

Besonders Menschen, die bereits durch andere Lungenkrankheiten betroffen sind und / oder Raucher sind, können durch Asbestose schwerer belastet werden, als andere Mitmenschen.

Asbestose als Berufskrankheit

Asbestose wird ebenfalls als eine der Berufskrankheiten von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung geführt, kurz DGUV, geführt. Oftmals wird alles, was durch Asbest verursacht wird, als Asbestose zusammengefasst, jedoch grenzt der DGUV hier relativ klar ab, dass es vor allen Dingen drei Formen gibt:

  • Asbeststaublungenerkrankung (Asbestose)
  • Durch Asbeststaub verursachte Erkrankung der Pleura (des Brust- und Rippenfells)
  • Eine kumulative Einwirkung von Asbestfaserstaub am Arbeitsplatz von mindestens 25 Faserjahren (25 x 106 [(Fasern/m3) x Jahre])

Wichtig ist, dass, falls Asbestose als Berufskrankheit ausgewiesen werden soll, die medizinische Grundlage hierfür eindeutig gesichert sein muss.

Ein heikler Fall rund um das Thema „Asbestose als Berufskrankheit“ stammt nicht aus Deutschland, sondern den Vereinigten Staaten, wo laut Zeit bei den Anschlägen auf das Word Trade Center bis zu 400 Tonnen freigesetzt wurden und immer wieder darüber diskutiert wird, in wie weit das Material für die gesundheitlichen Schäden bei den Einsatzkräften und Anwohnern verantwortlich ist.

Asbestose und Krebs – wo ist der Zusammenhang?

Wenn man sich die Frage stellt, ob und wie man Asbestose erkennen kann, steht man oftmals ebenfalls vor der Frage, ob das gleichzeitig bedeutet, dass man an Krebs erkrankt ist. Die Antwort hierauf lautet „nein“. Asbest gilt als karzinogener Stoff und kann Lungen- und Rippenfellkrebs auslösen.

Durch das Vorhandensein einer Asbestose besteht jedoch eine weitaus höhere Wahrscheinlichkeit, an Lungenkrebs zu erkranken, so dass regelmäßige Untersuchungen und eine medizinische Betreuung anzuraten sind, um sicherzustellen, wie das Krankheitsbild verläuft.

Kann man Asbestose vorbeugen?

Diese Frage ist sicherlich eine der dringendsten Punkte, die sich im Zusammenhang mit der Krankheit aufdrängen. Leider ist hier die einfachste Antwort, dass man sich nicht in Räumen und Bereichen aufhalten sollte, die stark durch Asbest kontaminiert sind. Dies ist insbesondere in beruflichen Umgebungen von großer Bedeutung, in denen Asbest vorkommt. Der Einsatz von persönlicher Schutzausrüstung und die Durchführung von regelmäßigen Gesundheitsüberwachungen kann das Risiko von Asbestose reduzieren.

Gerade an dieser Stelle verschiebt sich dann die Frage, ob man Asbestose vorbeugen kann zu „wie kann man Asbest erkennen?“. Denn durch die Identifikation potentieller Asbestquellen ist es möglich, mit Hilfe von Sachverständigen die Risikolage einzuschätzen und gegebenenfalls die nötigen Schritte einzuleiten, um einer schweren Asbestkrankheit von gezielt entgegenzuwirken.

Wichtig ist, dass man im Zweifel das Material oder die Raumluft analysieren sollte, anstelle auf Gutdünken Hand anzulegen und zu hoffen, dass keine Kontamination vorhanden ist. Gerade falls man größere Renovierungsarbeiten oder Sanierungsarbeiten plant, ist die Vorsorge durch eine Materialprobe oftmals ein unerlässlicher Schritt.

Auch sollten Personen, die ein erhöhtes Risiko für Asbestose haben, wie Raucher, ältere Menschen und Menschen mit bestimmten genetischen Faktoren, Ihre Umgebung besonders sorgfältig überwachen und gegebenenfalls frühzeitig handeln.

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Kann man Vermieter für Asbestose haftbar machen?

Die Frage stellt sich vielmals, ist jedoch sehr schwer zu beantworten. Falls Asbestose erkannt wird und man nach den Ursachen forscht, besteht ein Problem in dem Faktor, dass Asbestose meist extrem zeitverzögert auftritt. Somit lässt sich nicht immer genau eingrenzen, wann und über welchen Zeitraum man mit Asbest kontaminiert wurde.

Solange man nicht Jahrzehnte in dem gleichen Haus oder der gleichen Wohnung verbracht hat, gestaltet sich ein Nachweis somit in vielen Fällen äußerst schwierig und ist aus rechtlicher Perspektive betrachtet äußerst komplex, da ebenfalls Faktoren wie z.B. eine hohe Exposition an anderer Stelle ausgeschlossen werden muss.

Kann man Asbestose behandeln?

Asbestose kann nicht geheilt werden, aber frühzeitige Behandlungen können das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen und das Risiko von Komplikationen wie Lungenkrebs verringern. Behandlungen umfassen häufig Medikamente, die die Entzündung und Fibrose in der Lunge reduzieren, sowie eine Lungenrehabilitation, die die Lungenfunktion verbessert und die Atemnot lindert. In fortgeschrittenen Fällen von Asbestose kann eine Lungentransplantation erwogen werden. Es ist wichtig, dass Patienten mit Asbestose eng mit ihrem Arzt zusammenarbeiten, um die beste Behandlungsmethode zu bestimmen.

Fazit

Asbestose ist eine schwere Lungenkrankheit, die durch die Exposition gegenüber Asbest verursacht wird. Es ist wichtig, dass man sich über die Gefahren von Asbest aufklärt und die notwendigen Schritte ergreift, um Asbestose zu erkennen und das Risiko von Asbestose zu minimieren. Dies umfasst die Vermeidung von Asbestexposition, insbesondere in beruflichen Umgebungen, und die Durchführung von regelmäßigen Gesundheitsüberwachungen.

In Bezug auf die Behandlung von Asbestose gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Diese Behandlungen umfassen Medikamente, Lungenrehabilitation und gegebenenfalls eine Lungentransplantation. Es ist wichtig, dass Patienten eng mit ihrem Arzt zusammenarbeiten, um die beste Behandlungsmethode zu bestimmen.

Es gibt auch spezifische Untergruppen von Menschen, die ein erhöhtes Risiko für Asbestose haben, wie Raucher, ältere Menschen und Menschen mit bestimmten genetischen Faktoren. Diese Untergruppen sollten besonders sorgfältig überwacht und gegebenenfalls frühzeitig behandelt werden.

Insgesamt ist es wichtig, dass man sich über die Risiken von Asbest aufklärt und die notwendigen Schritte ergreift, um Asbestose zu erkennen und das Risiko von Asbestose zu minimieren. Dies umfasst sowohl präventive Maßnahmen wie die Vermeidung von Asbestexposition und regelmäßige Gesundheitsüberwachungen, als auch Behandlungsmethoden, um die Symptome von Asbestose zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Es ist wichtig, eng mit medizinischen Fachleuten zusammenzuarbeiten, um das beste Vorgehen im Falle einer Asbestose-Erkrankung zu bestimmen.

Quellen